Digitale Alarmierung

Der Umzug vom analogen zum digitalen Funk ist nun fast komplett abgeschlossen.

Bereits seit Frühjahr 2015 werden die Funkgespräche an der Einsatzstelle (mit Handfunkgeräten) digital abgehalten. Etwa seit Herbst 2015 laufen der Fahrzeugfunk und die Kommunikation mit der Leitstelle über das digitale BOS (Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben) Funknetz.

Einer der großen Vorteile des Digitalen Funknetz ist die größere Kapazität. Im analogen Netz aus den 70er Jahren, stand dem ges. Kreis Groß-Gerau, nur ein Funkbetriebskanal zur Verfügung. Diesen teilten sich Feuerwehr, Rettungsdienst, THW und DLRG. Schon bei mehreren Einsätzen gleichzeitig im Kreisgebiet oder bei Unwettereinsätzen wurde es sehr „eng“ auf dem Kanal und es kam zu Wartezeiten beim absetzten von Meldungen und Alarmierungen.

Das digitale Funknetz arbeitet ähnlich wie unsere Mobilfunknetzte. Die Feuerwehr hat eine eigene Gruppe (vergleichbar mit Kanal). Bei mehreren Einsätzen kann die Leitstelle eine eigene „Funkgruppen“ für alle beteiligten Kräfte bereitstelle bzw. die Kräfte in diese Gruppe umlegen und die Betriebsgruppe ist wieder frei für das Tagesgeschäft.

Auch der Wechsel in spezielle (Funk-) Gruppen, ermöglicht die Kommunikation mit Hilfskräften anderer Landkreise, bei uns vor allem Kreis Darmstadt oder auch der Polizei.

Seit Anfang April sind nun auch alle Einsatzkräfte der drei Ortsteilwehren mit digitalen Funkmeldeempfängern ausgerüstet. Auch hier ist eine gezieltere Alarmierung der Kräfte möglich.

 

Kurze Geschichte der Alarmierung:

Bis zum Jahr 1977 wurde die Feuerwehr durch auslösen eines Feuermelders über die Sirene alarmiert. Ab diesem Datum gab es dann die Möglichkeit, die Sirenensteueranlage (die im Gerätehaus installiert war) über Funk von der Leitstelle auszulösen.

 

Anfang der 80er (1984) wurden die ersten Funkmeldeempfänger angeschafft. Aus Kostengründe wurde nur eine kleinere Gruppe der Feuerwehr damit ausgerüstet. Somit war es möglich nicht nur über Sirene alle, sondern auch nur eine kleinere Gruppe (überall und jeder Zeit) zu alarmieren um z.B. eine Ölspur zu beseitigen. Die Abbildung zeigt den Pageboy der Firma Motorola.

 

Da die Geräte immer in Betrieb waren und immer und überall mitgenommen wurden, mussten nach einigen Jahre einige Geräte ausgetauscht oder ersetzt werden. Auch wurde die Anzahl der Geräte erhöht. Zum Einsatz kam dann (vor allem) der BMD von Motorola.

 

 

 

Anfang der 90er setzte sich die Firma Swissphone bei den meisten Rettungsdiensten durch. Die Meldeempfänger der Reihe „Quattro“ werden noch bis heute benutzt, sind aber nur für den analogen Funk zu gebrauchen.

 

 

Zu diesem Zeitpunkt wurden auch die Sirenen umgerüstet. Im Prinzip erhielt jede Sirene einen Meldeempfänger, der dann die Sirene auslöst. Vorteil war die Kostenersparnis für die Telefonleitungen, die von der Telekom (früher Post) gemietet werden mussten. Zudem kam es immer wieder einmal vor, dass Telefonleitungen bei Bauarbeiten beschädigt und somit Sirenen u.U. mehrere Tage nicht zu Erreichen waren.
Dieses Prinzip wird nach wie vor noch so eingesetzt. Eine Umrüstung auf einen digitalen Empfang ist noch in der Planung, wird aber noch einige Zeit dauern.

Seit April 2017 sind die digitalen Melder der Firma Airbus in betrieb. Ob sich diese Geräte bewehren wird die nächste Zeit zeigen. In der heutigen Zeit werden kleinere Probleme mit den Geräten über regelmäßige Updates behoben.

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